Die Schüler und Schülerinnen der AG „Schule ohne Rassismus“ sind heute vor ihrer ersten Unterrichtsstunde richtig nervös, obwohl sie schon das 7. bis 9. Schuljahr besuchen. Der Grund ihrer Nervosität ist, dass sie sich seit einigen Monaten in der AG „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ engagieren.
In diesem Schuljahr haben sie sich freiwillig jede Woche mit verschiedenen Aspekten von Rassismus beschäftigt, Unterschriften in der Schule zur Unterstützung des Projektes gesammelt und den Projektunterricht „Mut zur Toleranz“ vorbereitet. Dieser Projektunterricht ist die Ursache für die ungewohnte Situation in der sich die Schülerinnen und Schüler befinden. In wenigen Minuten werden sie selbst als Lehrer vor Fünftklässlern stehen, um mit ihnen den Projektunterricht durchzuführen. „Schule ohne Rassismus“ ist für die jungen Schülerinnen und Schüler ein Fremdwort oder etwas, das sehr weit weg ist. Durch diese Doppelstunde soll das Thema „Schule ohne Rassismus“ auch zu den Fünftklässlern getragen werden.
Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 arbeiten die AG Mitglieder heute rund um das Thema „Ausgrenzung - Mut zur Toleranz“. In einer Mind Map werden typische Situationen, die vermeintlichen Gründe für Ausgrenzung und die Gefühle der Ausgegrenzten gesammelt. Der wichtigste Schritt ist es dann selbst aktiv zu werden und sich verbal gegen diese Ausgrenzung einzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler sammeln in Sprechblasen an einer Wand im Klassenraum Sätze, die sie als Zeuge einer solchen Situation äußern können. Wichtig ist den Kindern immer wieder dem Ausgegrenzten einen Ausweg aufzuzeigen und den Ausgrenzern deutlich zu zeigen, dass ihr Verhalten falsch ist.
Die AG Mitglieder können danach allen Kindern eine große Freude bereiten, denn jeder Schüler und jede Schülerin erhielt eine „warme Dusche“. Auf einem am Rücken befestigten Pappteller notieren die Mitschüler eine Vielzahl von Komplimenten. Als jeder seinen eigenen Teller durchlesen darf, breitet sich bei allen ein Lächeln auf dem Gesicht aus. „Du bist eine ganz tolle Freundin“ oder „Du bringst uns immer zum Lachen“ sind Punkte, die den Fünftklässlern wichtig sind.
Gemeinsam wird zum Abschluss noch einmal festgehalten, dass jeder von ihnen einige ganz besondere Eigenschaften hat, die ihn oder sie auszeichnen. Ein Schüler hält fest: „Wir sind alle Menschen, deshalb gibt es überhaupt keinen Grund jemanden auszugrenzen.“
Als Zeichen für die Teilnahme an diesem Projektunterricht erhält die Klassensprecherin stellvertretend für die ganze Klasse eine Urkunde. Urkunde
Ameland gesund erleben - Schule der Zukunft
Beim Wettbewerb für die Auszeichnung „Schule der Zukunft“ bewirbt sich die Fridtjof-Nansen-Realschule zurzeit mit dem Thema: Ameland gesund erleben. Um sich spannend, intensiv und dadurch nachhaltig mit dem Thema "Gesundheit" auseinanderzusetzen, bietet sich die Klassenfahrt nach Ameland im Jahrgang 6 an.
Ameland, das bedeutet Begegnung mit den Elementen: Wind, Wasser und Natur. Eine Woche erfahren die Klassen „Gelebte Gesundheit“. Wattwanderungen, Korren am Strand, (das bedeutet, mit Schleppnetzen durch die Strand-nahen Priele zu waten und den "Fang" zu begutachten) aber auch Bewegung in der Natur wie Radtouren, Wanderungen und Sportturniere stehen auf dem Programm. Die Schüler bereiten Frühstück, Mittagessen und Abendbrot selber zu (Jungen für Mädchen und Mädchen für Jungen) und achten dabei auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Ein Projekt zum Thema „gesunde Ernährung“ und die Unterrichtseinheit „Das Leben im Wattenmeer“ bereiten die Schüler auf die biologischen Aspekte vor. In „Klassenlehrerstunden“ geht es hingegen um die „Klassengemeinschaft“ und „Konfliktvermeidung/ -bewältigung“ um auch die seelische Gesundheit in den Blick zu nehmen. Nach der Klassenfahrt dreht sich im Deutschunterricht alles um den Themenbereich „Präsentationsformen“ (Plakate/Powerpoint) und „Evaluation“, die Verbindung von: Natur erleben - und dokumentieren. Auf dem Aktionstag der Schule wird nämlich die Klassenfahrt zu einem Generationen übergreifenden Projekt. Andere Schüler, aber auch die eigenen Eltern und Großeltern sollen in Wort und Bild an der Klassenfahrt und den Ergebnissen teilhaben und nachvollziehen, wie Ameland „gesund“ erlebt wurde. (lesen Sie hier weiter)
Unsere Schule verpflichtet sich, Demokratie zu fördern und den Rechtsextremismus alter und neuer Prägung zu bekämpfen. Im Rahmen dieser Zielsetzung ist es notwendig sich mit der Zeit des Nationalsozialismus und seinen Folgen auseinander zu setzen und daraus Konsequenzen für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft zu ziehen.
Mit dem Projekt "Gegen das Vergessen" knüpfen wir unmittelbare Erfahrungen und Begegnungen an, die die Schüler zu einer eigenständigen und kritischen Auseinandersetzung mit rechtsradikalem Gedankengut befähigen sollen.
Die Fridtjof-Nansen-Realschule hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Schüler schon früh (früher als z.B. im Geschichtscurriculum vorgesehen) mit dem Thema Nationalsozialismus zu konfrontieren.
Dies macht sie in den Klassen 7 durch vorbereitende Unterrichtsphasen (Geschichte, Religion, Deutsch), durch eine Informationsveranstaltung in der Gedenkstätte Esterwegen und durch aktive Beteiligung der Schüler an der gärtnerischen Pflege der Gedenkstätte Esterwegen. Dies geschieht jeweils um den Tag der jährlichen Gedenkfeier am 8. Mai.
So können die Schüler Informationen zur Geschichte des Nationalsozialismus mit praktischer, sinnvoller Arbeit verbinden. Sie lernen zu verstehen, dass Auseinandersetzung mit unserer Geschichte nicht nur reine Wissensaufnahme bedeutet, sondern auch heute noch Verantwortung zu übernehmen und den Opfern Respekt zu erweisen. Sie sind somit schon früh sensibilisiert für die anstehenden Themen der Hauscurriculare der Fächer Deutsch, Geschichte, Religion, Politik und Sozialwissenschaften.
In der Gedenkstätte Esterwegen selbst machen die Schüler sich mit der Geschichte der Emslandlager vertraut und kommen zu der Erkenntnis, dass eins der Lager nur einige Kilometer vor Gronau verortet war. Obgleich heute zu einem Wohngebiet umgebaut, wird den Schülern bewusst, dass sich die organisierte Instrumentalisierung der nationalsozialistischen Verbrechen unweit von ihrem Lebensmittelpunkt abspielte.
Auf dem Weg zur Fairtrade-Schule
Schon lange achten wir an unserer Schule darauf, dass wir zum Arbeiten umweltfreundliches Material verwenden und respektvoll mit unserer Umwelt umgehen. Der nächste Schritt, den wir daher anstreben, ist es, eine „Fairtrade-Schule“ zu werden. Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss unsere Schule einige Kriterien erfüllen.
Zunächst muss die Schule ein Team bilden, das sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und aus Eltern, engagierten Schülern, Lehrern und der Schulleitung besteht. Die Aufgabe dieses Teams besteht darin, Aktionen zu planen und mit Hilfe von schulischen und außerschulischen Partnern durchzuführen.
Des Weiteren ist es wichtig, dass Fairtrade auch im Unterricht thematisiert und den Schülern vermittelt wird, wie sie im Alltag den Fairtrade-Gedanken leben können. Vieles wurde an unserer Schule bereits umgesetzt: Angefangen bei einer Ausstellung über Fairtrade-Rosen mit einer anschließenden Aktion in der Gronauer Stadtmitte über den Nachbau einer Nähfabrik aus einem Entwicklungsland, bis hin zum Gebrauch eines fair gehandelten Kaffees im Lehrerzimmer.
Auch in diesem Jahr planen wir neue Aktionen. So wollen wir zum Beispiel am Aktionstag unserer Schule eine Fruchtbar vorstellen, um den Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern zu zeigen, wie lecker fair sein kann. Im Mai wird es zudem ein Theaterstück für unsere Schülerinnen und Schüler aufgeführt, das zeigt, wie eng die Welt miteinander verbunden ist und welche Konsequenzen unser tägliches Handeln für uns, unsere Mitmenschen und die Umwelt hat.
Auch in diesem Jahr ist wieder das Fair Mobil an unserer Schule zu Gast. An einem Projekttag erleben alle Klassen der Jahrgangsstufe 5, dass Schule auch Lernmöglichkeiten und Erfahrungsräume außerhalb des Unterrichts eröffnet. Unter dem Motto „fair miteinander“ durchliefen kleine Klassenteams einen Parcours, den das Fair Mobil-Team an unserer Schule aufgebaut hat. Spielerisch, in der Bewältigung gestellter Aufgaben, in kurzen Diskussionen oder im Rahmen erlebnispädagogischer Elemente erörtern diese Schülerteams Probleme, tauschen Ideen aus oder erproben sich selbst in spannenden Situationen.
Die Feedback-Abfrage der Schülerinnen und Schüler zeigte am Ende des Projekttages deutlich ihre Begeisterung: „Daumen hoch“!
Schülerfirma „Nansen & Co“ hat sich auf umweltfreundliche Schulmaterialien spezialisiert. Schülerinnen und Schüler unserer Schule können in der Schülerfirma alle Materialien, die sie im Schulalltag benötigen, käuflich erwerben. So findet man hier zum Beispiel Hefte und Schreibblöcke, Geodreiecke und Lineale, Heft- und Buchumschläge, Stifte und Scheren, Hausaufgaben- und Vokabelhefte, Radiergummi und Anspitzer und Vieles mehr!
Des Weiteren bietet Schülerfirma einen Nachfüllservice für Tintenpatronen an. Das funktioniert folgendermaßen: Erwirbt eine Schülerin oder ein Schüler einen Konverter in der Schülerfirma, darf er/sie diesen so oft wie nötig, kostenlos nachfüllen lassen. Außerdem können hier Schulmaterialien kostenlos laminiert werden.
Die Schülerfirma besteht aus einem Team, das zu Beginn eines jeden Schulhalbjahres neu gebildet werden kann. Das Team trifft sich einmal pro Woche nachmittags, um die Arbeit für die neue Woche zu planen. Verkauft wird in der ersten großen Pause. In der Schülerfirma können sich Schülerinnen und Schüler aller Jahrgänge engagieren, wenn Sie Interesse an der Arbeit im Team mit anderen Schülerinnen und Schülern haben und gut rechnen können oder das lernen wollen.
Für jeden was dabei – Suchtprävention durch sinnvolle Freizeitgestaltung
Auch in diesem Jahr nahmen die Schülerinnen und Schüler an spannenden Projekten teil.
In diesem Jahr fanden zum wiederholten Male die Projekttage an der Fridtjof-Nansen-Realschule statt. An diesen zwei Tagen ging es erneut um Suchtprävention: Den Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen wurden Ideen zur sinnvollen Freizeitgestaltung gezeigt.
In diesem Jahr konnten die 9. und 10 Klassen aus einem breitgefächerten Angebot wählen. Diese Vielzahl der Projekte ist auch der Unterstützung der Stadtsparkasse Gronau zu verdanken, da die Realschule regelmäßig finanzielle Unterstützung für die Projekttage erhält.
Vom 28. bis 29. Januar hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, an vielen sportlichen Aktivitäten wie „CrossFit“, Selbstverteidigung und Hallenhockey teilzunehmen. Begeistert wurde auch das Projekt „Der andere Kick“ angenommen; unter Anleitung von Olaf Reckers und seinem Team konnten sich die Schüler am Mittwoch am Kistenklettern versuchen und fuhren am Donnerstag gemeinsam in die Kletterhalle nach Enschede. Darüber hinaus standen Projekte wie „Cooking around the world“, Fotographie, Oper, Schach und Sezieren auf dem Programm. Ein besonderes Highlight waren die beiden Städtetouren nach Amsterdam und Brüssel.
Acht Mädchen nahmen am Projekt „Eltern auf Probe“ teil. Unter Anleitung der Diakonie Gronau versorgten die Schülerinnen jeweils zu zweit eine Babypuppe, die wie „echte“ Babies weinten, gefüttert werden wollten oder eine frische Windel benötigten.
Das THW forderte von einer Jugengruppe am Mittwoch tatkräftigen Einsatz. Am Donnerstag besuchte die gleiche Gruppe die Feuer- und Rettungswache in Gronau.
Alle Kinder wachsen mit der deutschen Sprache auf – egal ob im Unterricht, bei Unterhaltungen mit Freunden oder in der Familie. Viele Kinder in Gronau hören oder sprechen zu Hause aber mindestens noch eine weitere Sprache und kommen aus verschiedenen Kulturen. Für unsere Schulgemeinschaft betrachten wir diesen kulturellen Reichtum als Chance. Gleichzeitig ist der Umgang mit mehreren Sprachen auch besonders anspruchsvoll. Zur Unterstützung gibt es daher an unserer Schule die „KuVi-Stunden“ (Kulturelle Vielfalt).
Jedes Kind bringt eigene Erfahrungen mit. Im KuVi-Unterricht kommt all dies zusammen. Gemeinsam gestalten die Kinder verschiedene Projekte. Unabhängig von Noten haben sie die Gelegenheit, sich im Deutschen auszuprobieren. Sie erfahren ihre persönlichen Stärken und können diese spielerisch ausbauen. In der Zusammenarbeit lernen die Kinder voneinander und miteinander. Beispielsweise erweitern sie ihren Wortschatz, verbessern ihr Lesen und optimieren ihre Rechtschreibung – so können sie sich in der deutschen Sprache sicherer fühlen. Dies ist für gute Leistungen in allen Fächern wichtig – beim Lesen von Arbeitsaufträgen, für das Verstehen und Schreiben von Texten wie auch zum Bearbeiten von Sachaufgaben in Mathematik. Aufgrund dieser Wichtigkeit ist der KuVi-Unterricht für alle Kinder sinnvoll und daher auch verbindlich. Der KuVi-Unterricht ist ein Teil der individuellen Förderung.